Die Kirche in St. Johann im Mauerthale ist nur schwer nach ihrer ursprünglichen Bestimmung zu erfassen. Sie war weder Pfarrkirche noch Wallfahrtskirche, sie war ganz offensichtlich eine einem besonderen Anliegen und einer eigenen Bestimmung gewidmete Kultstätte.
Die Filialkirche Johannes der Täufer wird erstmals 1240 in einer Schenkung von Erzbischof Eberhard von Salzburg an das Stift St. Peter in Salzburg genannt. Der Kirchenbau stammt aus der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Der Vierecksturm mit gemauertem Helm, nach oben achteckig übergehend, hat auf der Spitze einen mit Pfeil durchschossenen Hahn, der sich auf eine Sage mit der Teufelsmauer am jenseitigen Donauufer bezieht. Das Kircheninnere ist schlicht. Ein flach gedeckter Saal mit qualitätsvollen Wandmalereien aus dem zweiten Viertel des 13. bis ins 15. Jahrhundert.
Das früher in der Kirchenmitte freistehende Grab des hl. Albinus befindet sich in der Nische links hinten mit der Figur des Heiligen als Pilger aus Anfang des 16. Jahrhunderts. Um das Grabmal und den Heiligen, der im Heiligenkanon sonst nirgends bekannt ist, ranken sich mehrere Legenden.
Neben der Kirche unter dem großen Glockenhelm befindet sich ein barocker Brunnen in runder Steinfassung. Möglicherweise war hier ein vorchristliches Wasserheiligtum, das zur christlichen Taufkirche wurde. Der hl. Johannes der Täufer als Kirchenpatron und Schutzpatron gegen Hochwasser sowie auch der Winzer könnte darauf hinweisen.