Er ist ein Gesamtkunstwerk. Wer ihn betrachten möchte, braucht – wie auch für das Stift selbst – Zeit. Denn der auf mehreren Etagen angelegte Stiftspark ist ein exquisites Stück Gartenbaukunst auf einer intakten barocken Bodenarchitektur. Blickfang und dominantes Element sind der Garten-pavillon und seine exotischen Fresken. Davor finden sich Rosen unterschiedlichster Sorten, die zur Blütezeit die barocke Verspieltheit des Pavillons noch unterstreichen. Obwohl ein Großteil der Bepflanzung aus dem 19. Jahrhundert stammt, sind doch im Laufe der letzten Jahre neue Impulse dazu gekommen. Moderne „Sprechende Steine“ etwa, ein „Benediktusweg“ zur Meditation, ein Trinkwasserbrunnen aus einem versteinerten Baum und eine Feuerstelle. Den Bogen zur Frühzeit des Ordens spannt das „Paradiesgärtlein“ nach dem Gartenbau-Buch „De Cultura Hortorum“ des Benediktinerabtes Walahfrid Strabo aus dem 9. Jahrhundert.
Seine heutige Einzigartigkeit und Identität erhielt der Stiftpark in den letzten Jahrhunderten durch immer wechselnde Ansichten zur Gartenkunst. Auch wirtschaftliche schlechte Zeiten, wo Gartenpflege nicht finanzierbar war und die Natur den Park wieder zurückeroberte und überwucherte trugen dazu bei. Mit der Parkrevitalisierung in den letzen 15 Jahren hat man alte, zum Teil barocke, Strukturen wieder sichtbar gemacht. Nach und nach wurden Bereiche des Parks erschlossen und den Besuchern zugänglich gemacht.