Mit Anfang April starten die Tourismusbetriebe entlang der Donau ihre Saison. Welche Wege im Tourismus eingeschlagen werden und wie nachhaltige Tourismusansätze aussehen können, konnten Tourismuspartnerinnen und -partnern bei den Donau.Tourismus.Gesprächen erfahren.
Spitz, 1. April 2025 – Rund 250 Tourismuspartnerinnen und -partner sind der Einladung der Destination Donau Niederösterreich gefolgt und trafen sich zu den Donau.Tourismus.Gesprächen im neuen Convention Center im Schloss Luberegg. Silke Dammerer, Abgeordnete zum Niederösterreichischen Landtag begrüßte in Vertretung der Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner die anwesenden Gäste.
Das vergangene Jahr hat den Tourismusbetrieben entlang der Donau einiges abverlangt. Nach dem Felssturz in Aggsbach-Dorf hatte die Donauregion im Herbst auch mit einem Hochwasser zu kämpfen. Trotz dieser Naturereignisse haben sich die Nächtigungszahlen in der zweiten Jahreshälfte gut entwickelt und blieben nahezu auf dem Niveau von 2023.
Bernhard Schröder, Geschäftsführer der Destination Donau Niederösterreich: „Mit dem klaren Ziel, die Donau als Europas führende Wein- und Kulturpromenade zu positionieren, und der konsequenten Fokussierung auf unsere Leitthemen, schaffen wir einzigartige Erlebnisse für unsere Gäste. Dabei spielt auch die ökologische Verantwortung eine immer wichtigere Rolle. Diese Kombination aus Tradition, Innovation und regenerativem Tourismus macht die Donauregion zu einem attraktiven Reiseziel für ein breites Publikum.“
Regenerativer Tourismus
„Nachhaltigkeit ist ein Schlüsselbegriff für den modernen Tourismus“, das betonten Michael Duscher, Geschäftsführer der Niederösterreich-Werbung, und Kristiane Spiegl als Verantwortliche für das Thema „Regenerativer Tourismus“. Die Niederösterreich-Werbung möchte einen Schritt weitergehen und empfiehlt touristische Angebote so zu entwickeln, dass sie regenerativen und erneuerbaren Ansprüchen gerecht werden. „Während nachhaltiger Tourismus versucht ökologische Konsequenzen auf die Umwelt und die Bevölkerung zu minimieren, zielt der regenerative Tourismus darauf ab, positive Einflüsse zu fördern, sodass sowohl die Destinationen als auch ihre Gäste davon profitieren“, führte Michael Duscher aus.
Wie wird das in der Destination bereits umgesetzt?
Die klimafreundliche Marillenblüte ist eines dieser Beispiele. Jedes Jahr im Frühjahr verwandeln rund 100.000 Marillenbäume die Wachau in ein rosa Blütenmeer. Dieses Naturschauspiel lockt tausende Besucher:innen in die Region - Staus und Parkplatzengpässe vorprogrammiert. Mit einem eigenen Mobilitätskonzept haben die Welterbegemeinden der Wachau in den vergangenen Jahren einen Anreiz geschaffen, die Region mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu besuchen. In diesem Jahr wird dieses Angebot ausgeweitet und gilt als Frühlingsticket über die Marillenblüte hinaus.
Das buchbare Angebot „Genuss on Tour“ verbindet Kulinarik mit Naturgenuss. Dabei wandern die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Fuß von einem Lokal zum nächsten oder erleben die Wachau bei einer Zillenfahrt auf der Donau, ganz ohne Auto.
Die Qualifizierungs-Maßnahmen zum Thema Nachhaltigkeit für ausgewählte Beherbergungsbetriebe (Best of Wachau Betriebe und Gästering Donau) zielen darauf ab, Gastgeber der Region bei der langfristigen nachhaltigen Ausrichtung ihrer Betriebe zu unterstützen. Schwerpunkte sind ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit, vermittelt durch Schulungen und Seminare, Einzelberatungen und Best-Practice-Exkursionen. Ziel ist es, die Qualität zu steigern, Ressourcen zu schonen, regionale Produkte zu fördern und nachhaltigen Tourismus in der Donauregion zu stärken.
Drei Betriebe, die bereits einen Nachhaltigkeitsfokus leben, wurden hervorgehoben:
Die Bauernspeis der Familie Unger im Marchfeld hat sich vom Ab-Hof-Verkauf zu einer Supermarktalternative entwickelt und fungiert mit ihrem gastronomischen Angebot auch als sozialer Treffpunkt in der Region. Hier wird nicht nur großer Wert auf den Bezug zur Natur und zu regionalen Produkten gelegt, sondern auch auf die Schaffung eines Ortes, an dem Menschen zusammenkommen und sich austauschen können.
Auch Roman Siebenhandl im Gasthaus Weißes Rössl in Mühldorf setzt auf Regionalität. Er verarbeitet überwiegend Produkte aus dem benachbarten Naturpark Jauerling und trägt so zur Stärkung der lokalen Wirtschaft bei. Die Gäste können sich auf saisonale Gerichte freuen, die mit viel Liebe zum Detail zubereitet werden und die Vielfalt der Region widerspiegeln.
Die IPP-Hotels integrieren Nachhaltigkeit in ihren täglichen Betrieb und suchen kontinuierlich nach Lösungen, um zum Beispiel Abfall zu reduzieren und auch in anderen Bereichen Ressourcen zu schonen. Von der Verwendung regionaler und saisonaler Produkte in der Gastronomie bis hin zur Reduzierung des Energie- und Wasserverbrauchs – die Hotels setzen auf vielfältige Maßnahmen, um ihren ökologischen Fußabdruck zu minimieren.
Der Weg zum Österreichischen Umweltzeichen
Claudia Plot von der Team Manufaktur GmbH erklärte den Begriff der Nachhaltigkeit in der touristischen Praxis und stellte fünf Schritte vor, die Betriebe auf dem Weg dorthin unterstützen. Wichtigste Basis ist das eigene Selbstverständnis, um dann gemeinsame Bereiche der Weiterentwicklung zu identifizieren. Dies reicht vom freiwilligen Verzicht auf Zimmerreinigung bis hin zu bewusst ökologischem Einkauf. Ziel ist die Erreichung des Österreichischen Umweltzeichens.
Wie geht es nun weiter?
Um nachhaltige Veränderungen zu bewirken, ist die Identifizierung von Optimierungspotenzialen entscheidend. Gemeinsam mit kompetenten Partnern wie Claudia Plot können Betriebe konkrete Maßnahmen erarbeiten und umsetzen. Die Donau Niederösterreich unterstützt die ersten zehn Betriebe im Jahr 2025 mit einem kostenlosen Erstberatungsgespräch.
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