Wer nicht nur gehen, sondern gleichzeitig in sich gehen möchte, pilgert auf dem österreichischen Jakobsweg: vom berühmten Stift Göttweig bis zum Stift Melk und daran anschließend weiter von Melk durch den Nibelungengau bis Persenbeug.
Vom Stift Göttweig, dem österreichischen "Montecassino", das 1083 vom Hl. Altmann, Bischof von Passau gegründet und 1094 den Benediktinern übergeben wurde, führt uns der Jakobsweg den Hang hinunter nach Aigen (Weg Nr. 475). Hier queren wir die Eisenbahnstrecke und gehen durch Hohlwege und über ein Plateau links an Furth vorbei. Auf asphaltierten Wirtschaftswegen gehen wir durch herrliche Weingärten bis nach Mautern. Vor der Kaserne in Mautern biegen wir nach links ab und gehen durch den schönen Ort hindurch.
Auf der Straße (Weg 06) geht es weiter bis nach Mauternbach. Am Ortsende von Mauternbach biegen wir nach rechts ab und pilgern den steilen Weg Richtung Ferdinandswarte weiter. Hier befinden wir uns auf einem Teilstück der Römerstraße, auch Limesstraße genannt. Gut erhaltene Fundstücke sind im Römermuseum in Mautern zu besichtigen. Auf dem gut markierten Weg gelangen wir vorbei an den Abzweigungen zur Ferdinandswarte und nach Unterbergern. Kurz vor Oberbergern können wir gerade weiter Richtung Maria Langegg pilgern oder über Oberbergern (Weg 06), wo wir zur Rast ein Gasthaus vorfinden.
Nach ca. 1 km kommen wir zur Gabelung Jakobsweg. Hier kann man nochmals eine wunderschönen Blick auf das Stift Göttweig werfen. Nach einer angenehmen Rast geht es weiter auf dem Weg B20 in die mystischen Tiefen des Dunkelsteinerwaldes. Der Pilgerweg führt an den "Sieben Gräbern" (illyrisch-keltische Hügelgräber) und am "Roten Kreuz", einem alten Bildstock vorbei, weiter zum Schoberstein und zum "Herrnplatzl" (Weg Nr. 653). Wir gehen links weiter Richtung Kreuzberg (Weg B10). Am Kreuzberg haben wir einen schönen Rundblick, hier befindet sich auch eine Mondskulptur. Weiter führt uns der Pilgerweg großteils durch den Wald über das "Kastlkreuz" zum Wallfahrtsort Maria Langegg. Von hier geht es weiter über den beliebten Wanderweg Nr. 653 zur Burgruine Aggstein.
Nach einer kleinen Rast, bei der man mit schönen Ausblicken verwöhnt wird, marschieren wir hinunter ins Donautal. Bevor wir den Ort Aggstein erreichen, zweigen wir nach links ab und gelangen über das "Hartl" nach Aggsbach Dorf. Von hier führt uns weiter der Weg Nr. 653 bei der Hammerschmiede und an der Kartause Aggsbach vorbei. Durch den Wolfsteingraben geht es weiter nach Wolfstein, das seinen Namen einer alten Legende verdankt. Am Ortsende zweigen wir nach rechts ab und gelangen durch das Raintal nach Gerolding (Weg Nr. 653). Jetzt führt uns der Weg auf der Straße über Hohenwarth weiter nach Schönbühel (Weg Nr. 653, 05). Von weitem können wir das Schloss Schönbühel und die Donau sehen. Ca. 1 km abseits vom Pilgerweg befindet sich das Servitenkloster, das im 17. Jht erbaut wurde.
Der Pilgerweg führt uns vor dem Schloss Schönbühel links durch den Ort weiter. Nach Schönbühel geht es auf dem Weg 05 nochmal steil bergauf nach "Hub", wo uns die Aussicht auf das Stift Melk für die Mühen des Weges entschädigt. Über die Pielachmündung und die "Steinwandleiten" ist es nur mehr ein kurzer Anstieg bis zum Stift Melk. Von hier können wir auf deinen wunderschönen, aber sicher auch anstrengenden Pilgerweg zurückblicken, zwischen den beiden barocken Kölstern Göttweig und Melk gelegen und inmitten des tillen, schönen und mystischen Dunkelsteinerwaldes.