Naturfreunden sind die Hundsheimer Berge als ein an seltenen Pflanzen- und Tierarten reiches, landschaftlich reizvolles Hügelland schon lange ein Begriff. Seit etwa 100 Jahren besuchen Botaniker vor allem den Hundsheimer Berg, um hier vegetationskundliche Studien zu betreiben. In den 50er Jahren begannen die Arbeiten zur Erfassung der mehr als 1000 Schmetterlingsarten. Höhlenforscher und Paläontologen interessieren sich für die vom Aussterben bedrohten Fledermausarten und die Fossilfunde aus dem Eiszeitalter. Die wissenschaftliche Bedeutung der Hundsheimer Berge wird verständlich, wenn man bedenkt, dass auch heute noch gänzlich neue Pflanzen- (Pilze und Flechten) und Tierarten (Insekten) hier entdeckt werden.
1965 wurde der Hundsheimer Berg zum Naturschutzgebiet erklärt. 1989 nahm der Europarat das Gebiet in das Netzwerk biogenetischer Reservate auf, um den besonderen Wert und die Schutzwürdigkeit des Gebietes zum Ausdruck zu bringen.
Als nach Auflassen der alten Weideflächen nach 1960 die bunten Wiesen „zuzuwachsen“ drohten, wurden Pflegemaßnahmen immer dringender nötig. Seit etlichen Jahren steht daher eine Schafherde im Dienste des Naturschutzes und der Biotoppflege. Die Tiere weiden auf den ehemaligen Hutweiden, setzen eine uralte Tradition der Landschaftsgestaltung fort und sichern so den Fortbestand eines einzigartigen Lebensraumes.
Am Südhang des Hundsheimer Berges befinden sich die Güntherhöhle und das Zwergenloch. In der Güntherhöhle wurde im Jahr 1900 das Skelett des Hundsheimer Nashorns entdeckt. Es lebte in der Mittleren Eiszeit vor ca. 500 000 Jahren. Das Skelett ist im Naturhistorischen Museum ausgestellt.
Die Güntherhöhle ist versperrt. Wer die Höhle besichtigen will, kann sich den Schlüssel während der Amtsstunden im Gemeindeamt ausborgen. Die Begehung erfolgt auf eigene Gefahr.