... dass das Abbrennen von Sonnwendfeuern in der Donauregion Niederösterreichs vor mehr als 400 Jahren erstmals urkundlich registriert wurde?
Der Brauch wurde in der Wachau wie kaum anderswo gepflegt und erhalten.
Vom Sonnenkult zum stimmungsvollen Fest
Über die Wurzeln der bis heute in vielen Ländern Europas verbreiteten Sonnwendfeiern gibt es wenig gesicherte Erkenntnisse und zahllose Theorien. Ob es sich - wie von den meisten Forschern angenommen - tatsächlich um die Reste eines archaischen Sonnenkults von Kelten, Slawen und Germanen handelt, ist weder zu beweisen noch zu widerlegen.
Die ältesten durch Quellen nachgewiesenen Sonnwendfeiern in Niederösterreich fanden 1604 in Rosenburg am Kamp und 1609 in Klosterneuburg statt. Ab dem Ende des 17. Jahrhunderts sind sie in großer Zahl für fast das ganze Land belegt. Am ausgiebigsten gefeiert wurde in der Wachau und im Nibelungengau.
In der Zeit der Aufklärung für ungefähr ein Jahrhundert verboten, kamen die Feiern erst wieder in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf und entwickelten sich zu ausgelassenen Volksfesten.
Um dieselbe Zeit gelangten die Sonnwendfeiern in der Wachau durch Reiseberichte von Schriftstellern und Journalisten erstmals zu beachtlicher internationaler Bekanntheit. Besonders beeindruckt hat die zeitgenössischen Besucher dabei offenbar vor allem der vieltausendfache Glanz der Lichter, die auf winzigen Booten die Donau hinabgeschickt wurden. Wie sehr sie dabei ins poetische Schwärmen gerieten, kann entweder in den Archiven nachgelesen oder demnächst direkt vor Ort nachempfunden werden. Schön authentisch und authentisch schön.
Infos zur Sonnenwende